Entwickle dich als Persönlichkeit!

Träume groß und wähle Aktivitäten, die dich wirklich interessieren und die du dir vielleicht noch nie zugetraut hast. Now or never!

In jedem der Programmteile Engagement, Fitness und Talente wählst du eine Aktivität. Für jede Aktivität setzt du dir ein smartes Ziel und forderst dich heraus, es zu erreichen. Jede Aktivität führst du eine Stunde wöchentlich durch. Unsere eLogbuch (Online Record Book) unterstützt dich dabei, ein smartes Ziel zu formulieren.

Im Folgenden findest du Informationen zu Aktivitäten, die du für die einzelnen Programmteilen wählen könntest. Sie sind nur Beispiele, du kannst natürlich auch ganz andere Aktivitäten wählen, solange sie zu einem der Bereiche passen.

Engagement (Dienst)

Der Bereich Engagement ist einfach: Hier geht es darum, für andere etwas Gutes zu tun, ohne dafür bezahlt zu werden: für einen speziellen Menschen, für deine Schule, deine Gemeinde, die Gesellschaft, die Umwelt oder für Tiere.

Du kannst dich bei einer gemeinnützigen Einrichtung engagieren, z.B. der Tafel oder Obdachlosenhilfe, du kannst für ältere Menschen Einkäufe erledigen oder mit ihrem Hund spazieren gehen. Du kannst aber auch in deiner Schule oder im Jugendzentrum jüngeren Kindern bei den Hausaufgaben oder beim Lesen helfen. Vielleicht hast du Spaß daran, jüngere Kinder im Sportverein ehrenamtlich zu trainieren oder Schiedsrichter zu sein. Auch Klassensprecher:in zu sein, zählt als Dienst.

Du möchtest dich für Klima- und Naturschutz einsetzen? Folgende Webseite kann dir dabei helfen:

GoNature

Talente

Im Bereich Talente geht es darum, groß zu träumen. Gibt es etwas, das du immer schon können wolltest? Dann wähle das als Aktivität im Bereich Talente, auch wenn du dir diese Aktivität kaum zutraust. Das Motto des Award Programms ist nicht umsonst: Du kannst mehr, als du denkst!

Zum Programmteil Talente zählen alle Aktivitäten, die nicht sportlich sind. Du kannst lernen, Klavier oder ein anderes Instrument zu spielen oder zu singen. Du kannst fotografieren, Skulpturen machen oder tischlern, kochen, backen, töpfern, nähen, stricken, zeichnen, malen, designen, gärtnern, dich mit Astronomie beschäftigen, Bienen züchten, Honig herstellen, angeln oder Kartenspiele lernen. Filme drehen, Videos schneiden, eine Sprache lernen, lesen, schreiben, präsentieren, eine Webseite entwickeln sind weitere gute Möglichkeiten für den Bereich Talente. Auch indem du Billard oder Dart, Schach oder Backgammon spielst, entwickelst du besondere Fähigkeiten.

Fitness

Im Programmteil Fitness kannst du jede Art von Sport wählen, auch Tanzen und Fitnesssport zählen dazu. Zusammengefasst kann man sagen, dass alles zählt, was körperliche Anstrengung erfordert.

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt: Ballsportarten, Tanzen, Athletik, Wassersportarten, Martial Arts, Feldsportarten, Yoga, Skateboarden…

In jedem Fall ist es wichtig, dass du die sportliche Aktivität mindestens eine Stunde in der Woche durchführst und dass du dich von Woche zu Woche verbesserst. Mögliche Ziele könnten sein, mit dem linken Fuß eine bestimmte Anzahl an Toren zu schießen, eine bestimmte Strecke zu joggen oder eine bestimmte Yoga-Haltung zu schaffen.

Expeditionen

Der Programmteil Expeditionen unterscheidet sich von den anderen Programmteilen. Hier geht es darum, in einer Gruppe von 4-7 Teilnehmenden eine unbegleitete Expedition unter einem bestimmten Thema eigenständig zu planen und durchzuführen. Du kannst die Expedition also nicht alleine planen, sondern wirst sie im Laufe deiner Teilnahme am Award gemeinsam mit deiner Expeditionsgruppe planen. Voraussetzung für die Expedition sind die Teilnahme an einer Expeditionsausbildung und die Durchführung einer Probeexpedition.

Die Expeditionsausbildung beinhaltet unter anderem Navigieren, Biwakieren, Verhalten in der Natur, Outdoor-Kochen, Teamarbeit und Erste Hilfe. Vor jeder Abschlussexpedition müsst ihr als Gruppe eine Probeexpedition durchführen, um zu beweisen, dass ihr über genügend Erfahrung verfügt, um die Abschlussexpedition erfolgreich und sicher durchzuführen. Am Ende jeder Abschlussexpedition steht eine Präsentation zu eurem gewählten Thema. Diese kann auch als Song, Gedicht, Video oder ähnlich erfolgen.

Die Expeditionen finden nach Möglichkeit in wenig berührter Natur statt. Die Nutzung eurer Handies ist nach Absprache eingeschränkt.

 

Mögliche Fortbewegungsarten:

zu Fuß  •  mit dem Fahrrad  • mit dem Segelboot  • per Kanu oder Kayak  •  mit dem Rollstuhl  •  auf dem Pferd

Um Flora und Fauna zu schützen und den Aufenthalt in der Natur so sanft und nachhaltig wie möglich zu gestalten, müssen alle Expeditionsgruppen ein paar grundsätzliche Regeln beachten:

Schutzzonen respektieren. Die Natur braucht unberührte Zonen, in denen sie sich vom Einfluss des Menschen erholen kann.

Wege nicht verlassen. Nur so kann der Lebensraum der Tiere einigermaßen geschützt werden.

Auf Pflanzen und Insekten achten.

Ökologischer Fußabdruck. Unnötige Reisedistanzen reduzieren, insbesondere bei der Probeexpedition, und Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Schonender Kfz-Einsatz für Aufsicht und Begutachtung.

Müllvermeidung und -trennung. Möglichst plastikfreie Lebensmittel, Mülltrennung im Biwaklager und Mitnahme oder fachgerechte Entsorgung beim Verlassen des Lagerplatzes sind ein Muss. Jeder Lagerplatz sollte noch schöner und sauberer hinterlassen werden, als er vorgefunden wurde. Alle Spuren, die auf die Anwesenheit der Expeditionsgruppe hinweisen könnten, müssen unbedingt entfernt werden.

Goldprojekt

Im Goldprojekt geht es darum, dass du dich in einem unvertrauten Umfeld zurecht findest und neue Beziehungen eingehst. Du könntest zum Beispiel als Teamer:in in einem Ferienlager für Kinder arbeiten, an einem Koch- oder Sprachkurs in einem anderen Land oder an einem ökologischen Projekt teilnehmen.

Das Goldprojekt geht über 5 Tage und 4 Nächte. In Ausnahmefällen ist es möglich, es an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden durchzuführen.

Ideen und Anregungen aus anderen Ländern teilen wir gerne mit dir – schreibe uns an!

An dieser Stelle möchten wir auf besondere Möglichkeiten hinweisen (alle Angaben ohne Gewähr):

Beispiel für die Mitarbeit auf einem Bio-Bauernhof:

„… Neun Tage war ich nun bei der Domaine Geissberg in Biederthal und habe in der WG der Freiwilligen gewohnt. Was ist in dieser Woche passiert? Um es vorweg zu nehmen: Viel. Nachdem ich in Basel ankam fuhr ich mit dem Fahrrad los. Während den 20 Kilometern schwitzte ich, atmete Feinstaub ein, kaufte mir in einem magasin biscuits de poire, verfuhr mich und kam schließlich an. Jeden Morgen ging es um 7 Uhr in den Ziegenstall zum Melken und auf die Weide bringen: „Allez les chèvres!“ Nach dem Frühstück Eier holen und polieren und Selbstversorgerkühlschrank auffüllen. Außerdem durfte ich in der Fromagerie mithelfen, Käse und Quark einpacken und Frischkäse formen. Neben diesen täglichen Aufgaben warf ich Heuballen auf den Traktoranhänger, steckte einen Stromzaun an einem bewachsenen Hang, half den Markt vorzubereiten, wurf mit Mistgabeln Heu und Stroh durch die Gegend, faltete Pappkartons und half Charlotte im magasin. Spannend war es, am Samstag mit zum Markt nach Basel zu fahren und Käse zu verkaufen, wobei ich die Zollstation und einen Diplom Eichmeister kennenlernte. Donnerstag Abend waren wir bei Charlotte eingeladen, um 7 Wonders, ein Brettspiel zu spielen und haben um 1:30 Uhr Kirschkuchen gegessen. Wenn sich eines durch die ganze Woche gezogen hat, dann war es zufriedene Müdigkeit. Ich traf auch die zwei Kinder von Stéphane und Charlotte. Mit denen machten wir am Samstag Abend ein Lagerfeuer auf der Kuhweide mit besonderen Stockbrotkreationen und übernachteten anschließend auf einem alten Heuwagen hinter dem Ziegenstall, verrückten Zahnputzfotos eingeschlossen. Die jüngere von beiden hatte gestern eine Aufführung in der Waldorfschule, zu der ich mitdurfte. Ein paar der schönsten Erinnerungen sind, als ich mit zwei anderen in der Käserei stand und wir darüber sinnierten, was für uns den Sinn des Lebens bedeutet, der klare Sternenhimmel beim Einschlafen und mit Ziegen zu kuscheln. Da wir in der WG deutsch sprachen habe ich nur mit Charlotte und Stéphane ab und an im Alltag und hauptsächlich beim Spieleabend Französisch gesprochen. Dennoch habe ich neue Wörter gelernt und gemerkt, dass ich ohne Nebengeräusche fast immer die Bedeutung, wenn auch nicht jedes einzelne Wort verstehe. Da es an Arbeiten, die gemacht werden müssen, nicht mangelte konnte ich aber auf jeden Fall mithelfen und mich nützlich fühlen. Wenn der Bericht nun etwas wirr und nicht chronologisch ist, dann liegt das daran, dass es gar nicht so einfach ist, 9 erlebte Tage mal so eben in ein paar Zeilen zu verpacken.
Ich wurde sehr warmherzig von allen anderen jungen Menschen aufgenommen und es herrschte ein sehr wertschätzendes Klima in der WG. Dadurch fühlte ich mich bald nicht mehr fremd.
Wenn ich diese Woche in ein Marmeladenglas packen würde, dann würde sie nach Ziegen, Heu, und frischem Hefezopf riechen, nach Münster-Käse, Pfirsich-Marmelade und Crème de Marron schmecken und ich würde die Klauen von jungen Ziegenböcken auf meinem Rücken und eine sanfte Ziegennase in meinem Gesicht spüren.“ Gold-Teilnehmende, 2022